Hier ein Gedicht von einem Betroffenen, der mir nach dem er meine Seite gefunden hat, dieses Gedicht geschickt hat. Da es meiner Meinung nach recht gut ausdrückt, wie sich viele fühlen, veröffentliche ich es gerne hier in meiner Blog. Mein Dank geht an den Autor Jens Wernicke!
Heimkehr
Ich komme heim,
kehre nach Hause zurück.
Das Haus unbewohnt, kalt;
in den Dielen schläft Angst,
im Dunkel lauert der Alb.Dieses nervöse Ziehen quer durch die Brust.
Der stechende Schmerz tief im Genick.
Hier wohne ich, ja.
Wohne. Ich. Ja.War lange nicht hier.
Floh, da war ich noch klein.
Die Spinnen haben Bilder an die Wände gemalt.
Die Kerze flackert Dämonentänze wild in den Raum.Diese Kälte. Sie klirrt. Beißt.
Diese Unruhe. Sie lähmt. Vor Zitterei.
Und diese Angst. Sie hebt an zum Tusch.
Im Keller steht ihr Orchester Spalier.Und doch:
Vier Wände, ein Dach.
Meins.Ich. Wohne. Hier.
War zu lange fort.
Nie wirklich daheim.Wie wird es in ein paar Jahren wohl sein?
(7. Februar 2013)