Blog

Dein Umgang mit Wut

von | 08.07.2017 | 27 Kommentare

Warum traumatisierte Menschen oft mit Rage kämpfen und warum dies ein großer Unterschied zu Wut ist

Der Umgang mit Wut ist für viele von Trauma Betroffene sehr schwierig.
Entweder wird die Wut sehr unterdrückt, weil man auf keinen Fall so sein will, wie der Mensch, der einem geschadet hat, oder die Wut bricht an Stellen hervor, wo man anderen Menschen weh tut und sie nicht angemessen ist.
In diesem Video versuche ich zu beschreiben, was man mit Wut machen kann und warum traumatische Wut eine besondere Form der Wut ist:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Falls Du noch nicht mein Buch „Trauma verstehen“ heruntergeladen hast, kannst Du das hier tun!

Trauma und Wut

Für viele Menschen mit einer Trauma-Geschichte ist Wut ein wichtiges Thema. Sie stellen sich Fragen wie:

  • Wie kann ich mit Wut umgehen?
  • Darf ich wütend sein?
  • Wie komme ich an die Wut heran?

Heute möchte ich dir etwas Orientierung geben, wie du damit umgehen kannst.

Zunächst einmal tragen alle, die eine Trauma-Geschichte haben, Wut in sich. Das ist auch logisch, weil ein Trauma etwas ist, das eine Überforderung darstellte, wo ich mich eigentlich hätte wehren wollen, es aber nicht konnte. Der Körper macht sich in der Situation bereit, zuzuschlagen oder wegzulaufen, aber dieser Impuls ist überwältigt worden, weil alles zu schnell ging oder der/die andere zu stark war. Ich konnte den Impuls nicht ausleben, aber der Körper merkt sich diese Energie. Er sitzt weiter auf dieser Energie, die für das Überleben bereitgestellt wurde. Sie wird im Körper eingefroren.
Stell dir vor, du beobachtest einen Tiger, der sich anpirscht und kurz vor dem Sprung ist. Wenn in diesem Moment der Sprung eingefroren würde mit der gesamten Energie, die das Tier in diesem Moment hat, kannst du dir vorstellen, wie viel Energie im Körper gehalten wird.

Heute wird davon ausgegangen, dass diese gehaltene Energie zu Trauma-Symptomen und -Folgen führt, weil der Körper so viel Energie im System nicht managen kann, er versucht mit dieser im Nervensystem eingefrorenen Energie umzugehen.
Man sitzt also förmlich auf dieser Überlebenswut, die ziemlich groß und sehr beängstigend sein kann.

Lesetipp: Entdecke jetzt unseren Blogbeitrag zum Thema Resilenz und Yoga.

Wut und Rage

Menschen, die sehr frühe Traumatisierungen erlebten (wie z.B. eine schwere Geburt, Komplikationen danach, Ablehnung, Vernachlässigung), sitzen nicht nur auf Wut, sondern oft auf Rage.
Rage ist instinkthafter als Wut. Sie hat etwas Zerstörerisches, wie eine Vernichtungsenergie, die man in sich trägt. Rage wird oft sehr stark festgehalten, weil die Angst groß ist, dass jemand sterben könnte, wenn sie durchbricht. In der eigenen Vorstellung käme ein Ausbruch einer Explosion gleich, die alles vernichtet.

Mit Wut Grenzen setzen

Es ist wichtig, diese Rage überhaupt für sich selbst zu verstehen. Es ist normal, dass ein Baby, das mit all seiner Lebendigkeit zurückgewiesen wird, diese Lebendigkeit in tiefe Wut umwandelt, in dieser Welt nicht ankommen zu dürfen. Diese Wut ist eine sehr starke Energie, die vom Gefühl her für viele Betroffene wie in einem inneren Kern gehalten wird. Diese unterdrückte Wut befindet sich im Körper, aber ist gefühlt sehr weit nach innen gezogen. Manchmal sitzt diese Art von Wut in den Knochen.

Wenn wir im Alltag wütend auf jemanden werden, dann gehört unsere Wut meist nicht zu unserem Gegenüber, den wir aber in unserer Wahrnehmung als Auslöser sehen. Die meisten Personen auf die wir wütend werden, können überhaupt nichts für unsere Wut. Meistens werden wir wütend auf unsere eigene Interpretation einer Situation. Selten ist das gerechtfertigt, es sei denn, jemand ist wirklich bösartig oder gefährlich, in diesem Fall ist es gerechtfertigt die Wut für unsere Grenzen einzusetzen.

Beim Umgang mit Wut macht es einen großen Unterschied, ob ich die Wut an dir auslasse oder ob ich sie benutze, um für mich eine Grenze zu setzen, um deutlich zu machen: Bis hierher und nicht weiter. Das sind unterschiedliche Möglichkeiten mit Wut umzugehen.
Ich kann wütend sein, meine ganze Energie einsetzen und trotzdem höflich bleiben. Wut bedeutet nicht, dass ich jemanden verletzen muss; Wut ist dazu da, eine Grenze ziehen, mich abzugrenzen, meinen Raum zu verteidigen und “Stopp” zu sagen. Dies kann ich ganz höflich tun und dabei trotzdem sehr viel Energie einbringen, sodass mein Gegenüber genau weiß, dass hier eine Grenze erreicht ist. Wut ist nicht dafür da, auf jemanden gerichtet zu werden, um denjenigen zu ärgern, zu verletzen oder zu demütigen; vielmehr dient sie dem Selbstschutz.

Umgang mit Wut: Was kann ich tun, wenn ich wütend bin

Wenn in einer Situation sehr viel Wut da ist, solltest du ihr einen Raum geben, in dem sie niemandem schaden kann. Geh raus, sagen nichts, tritt gegen die Hauswand, renn um den Block – so lange, bis du wieder reagieren kannst und wieder in einem Rahmen bleiben kannst, der für die Beziehung mit der betreffenden Person, angemessen ist. Es geht außerdem gleichzeitig darum, unterdrückte Wut zu vermeiden. Wut ist in erster Linie Energie. Grundsätzlich geht es darum eine Pause zwischen Reiz und Reaktion haben zu können und somit unser Verhalten angemessen und variabel gestalten zu können.

Die Wut in den Körper bringen

Wenn du wütend bist oder dir vorstellst wütend zu sein, fühle diese Energie und atme weiter. Stell dir vor, dass sich diese Energie in dir, in deinem ganzen Körper, verteilen darf.
Probiere das Gefühl langsam aus. Wenn es sich gut anfühlt, kannst du weiter machen. Lass die Energie sich ausbreiten und verteilen, vielleicht wirst du merken, dass sich etwas in dir öffnet und weiter wird.
Wenn es sich schlecht anfühlt, brich die Übung ab. In dem Fall kannst du auf der Stelle laufen, tief durchatmen und dich im Raum orientieren, bis es sich wieder angenehm anfühlt.

Mit der Wut arbeiten

Um einen guten Umgang mit deiner Wut zu finden, musst du lernen, damit zu arbeiten. Hier ein Vorschlag:

Setz dich hin und stell dir vor, du zerschlägst etwas oder trommelst wie ein Dreijähriger voller Wut mit den Fäusten auf dem Boden. Bleib dabei in der Vorstellung. Wenn du deinen Körper weiter mit dieser Vorstellung fühlst, erreichst du die Ebene des Stammhirns, dort sind unter anderem auch Traumata gelagert. Schau auch da wieder, ob es sich angenehm anfühlt. Wenn es zu viel wird, hör auf. Laufe auf der Stelle, klopft dich ab und sorge wieder für dich.

Dies ist eine Möglichkeit, deine Wut einfach mal da sein zu lassen. Stell dir vor, wirklich etwas erfolgreich zu zerschlagen und spüre in jeder Zelle deines Körpers, was du tust und wie erfolgreich du bist, ohne die Bewegung wirklich zu machen.

Was kann passieren

Es kann sein, dass dein Körper zu vibrieren oder zu zittern anfängt. Lass ihn das tun. Solange dir warm ist, ist alles gut. Die Energie kommt in Bewegung und ein Teil des Schocks kommt aus deinem Körper. Probiere es aus, so lange es sich angenehm anfühlt. Du kannst auch in ganz kleinen Schritten vorgehen. Beginne damit, die Wut einfach nur zu spüren und festzustellen, dass sie da ist.

Es ist eine Kinderfantasie, dass jemand stirbt oder ich plötzlich allein gelassen werde und sterbe, wenn ich meine Wut zeige. Als Baby oder Kleinkind war das die größte Angst und da war sie auch berechtigt. Da haben wir gelernt, die Wut in einem engen inneren Kern zuhalten. Jetzt kannst du aber beginnen, mit der Wut zu arbeiten. Fang an Kontakt zu ihr aufzunehmen und zu spüren, was ist – ganz ohne Bewertung, ohne sich damit zu identifizieren. Versuche sie in erster Linie als Energie wahrzunehmen und spür den Körper. Wie fühlt sich das im Körper an? Fängt es an zu pulsieren? Was passiert?

Wenn du merkst, dass deine Wut sich im Alltag verselbstständigt und du Menschen verbal oder körperlich angreifst; wenn du das Gefühl spürst, jemanden vernichten und verletzen zu wollen, dann hol dir unbedingt und dringend Hilfe. Manchmal können wir mit diesen Energien, die so stark an unsere eigenen Verletzungen gekoppelt sind, nicht alleine umgehen.
Grundsätzlich gilt: Merkst du, dass du deine negativen Emotionen und deine Wut an anderen Menschen auslässt, dann hole dir Hilfe!

Das war es zum Thema Umgang mit Wut und Rage. Ich wünsche dir viel Erfolg damit. Vielleicht kannst du etwas ausprobieren und umsetzen.

Wenn du mehr dazu wissen möchtest, was ein Trauma ist oder was Bestandteil einer Traumatherapie sein kann, dann sieh dich gern weiter auf meiner Website um oder nimm direkt Kontakt zu uns auf.

Bis zum nächsten Mal
Dami

Gratis! Hol dir das E-Book + Videoserie

Lerne Trauma besser zu verstehen und mehr Verständnis für dich zu haben!

Letzte Beiträge

Ständiges Grübeln: Wie du es verstehen und loswerden kannst

Ständiges Grübeln: Wie du es verstehen und loswerden kannst

Warum denke ich so viel und ständig? Wieso kann ich nicht abschalten? Das sind Fragen, die sich viele Menschen stellen. Ständiges Grübeln ist nicht nur anstrengend, sondern kann sogar krank machen und auf die Psyche schlagen. Besonders wenn die Gedanken unserer...

Warum bin ich so erschöpft?

Warum bin ich so erschöpft?

Es ist Herbst geworden und die Blätter sind bunt, die Tage werden kürzer und kühler. Die Natur fängt an sich zurückzuziehen und herunterzufahren. Es wird stiller draußen und gleichzeitig ist überall Fülle und Erntezeit. Heutzutage haben wir uns weitgehend aus dem...

Gründe für innere Unruhe: Wie sie uns am Entspannen hindert

Gründe für innere Unruhe: Wie sie uns am Entspannen hindert

Für viele Menschen ist innere Unruhe ein stetiger Begleiter. Kämpfst auch du mit ständiger Anspannung, Stress und Angstgefühlen, kannst du sicher ein Lied davon singen, wie sehr dich Nervosität und Unruhe im Alltag einschränken. Im folgenden Blogbeitrag möchte ich dir...

27 Kommentare

  1. Vielen Dank für deinen Artikel zu Wut. Der hat mir wirklich sehr geholfen. Ich habe in meiner Selbsthilfegruppe, in der öfter das Thema Wut aufkommt, gemerkt, dass es mir sehr schwer fällt, an meine Wut heranzukommen. Wut ist bei mir tabuisiert. Bei facebook fällt es mir viel leichter einen ‚traurig‘ emoticon anzuklicken, als einen ‚wütend‘ Emoticon. Langsam begreife ich warum.
    Vielen lieben Dank!

    Antworten
  2. Sehr guter Artikel, und Dami hat wirklich tiefen Kenntnis von dem, was sie hier beschreibt… Habe das Muster sehr gut und klar auch bei mir erkannt. Mit dem Abreagieren ist nicht so leicht… Als ich einmal sehr wütend wurde, bin ich ca. 1,5 Stunden gelaufen, ungefähr 14 km, und ich war immer noch wütend…(mein normales Laufpensum war damals 7 km). Dabei hatte ich auch noch Grippe und mir tat deshalb einiges weh. Daran sieht man, wie stark so eine Energie sein kann.

    Antworten
  3. Danke, Dami, das alles ist für mich sehr interessant …
    Ich dachte zuerst:
    Eigentlich nicht mein Thema, weil ich keine Wut oder Rage spüre.
    Und dann:
    Eigentlich MEIN Thema, weil ich keine Wut oder Rage spüre!

    Mit etwa 20 hatte ich eine längere Phase, in der ich glühend gehasst habe … Menschen um mich, die mir weh taten. Aber auf diese Weise kann sich wohl nichts lösen, was innen krampft. Von (meiner) Traumatisierung hatte ich ja damals absolut keine Ahnung.

    Mal sehen, ob ich irgendwann etwas von Wut spüre in mir.

    Antworten
  4. Danke f den tollen Videobeitrag zur Wut

    Antworten
  5. Danke, diese Erklärung ist mir sehr Hilfreich. Ich habe mir antrainiert zu weinen um den Druck der Wut un der Rage abzubauen. Anfang des Jahres bin ich noch schreien gegangen an einem See. Doch jetzt lerne ich noch einmal ganz kontrolliert dieses Kraft einzusetzen um das auszusprechen, was mich betrifft. Es entstehen mehrfach Schuldgefühle, meine Grenzen gesetzt zu haben und manchmal weiche ich diese sofort wieder auf. Bei einem klaren NEIN zu einer Situation, ist es auch so. Ich übe jetzt dieses Gefühl auszuhalten und merke immer mehr, das es nur Kopfkino ist. Vielen Dank für die Bestätigung meines Trainings, das macht es um vieles leichter.
    Danke für diese wunderbaren Erklärungen, um so tiefer ich in meine Gefühlswelt die „negativen“ Gefühle fühlen und wertschätzen lerne, um so tiefer und unabhängiger von äußeren Umständen wird die Freude, Liebe und mein innerer Frieden.

    Vielen Dank Dami, in liebe Heidrun

    Antworten
    • Ganz liebe Dank Heidrun!

      Antworten
  6. Liebe Dami,

    dein Beitrag zu Wut und Rage war wieder ein Volltreffer und die Übung, die du vorschlägst, um mit der Wut zu arbeiten, hilft mir weiter!!!

    Eins würde ich zu gerne von dir wissen: Kannst du aufzeigen, was den Unterschied macht zwischen deiner Übung, also die Wut in der Vorstellung auszuagieren und dem tatsächlichen Ausagieren der Wut in Übungen, also z.B. in Kissen schlagen, etc., vorausgesetzt, dass man bei Beidem nachspürt, was es im Körper macht?

    Ich habe das Gefühl, dass es einen Unterschied gibt, aber ich kriege ihn noch nicht zu fassen!

    Liebe Grüße,
    Anja

    Antworten
  7. Ich finde Wut, die nicht nur sich beschützt, sondern für Unterbindung von Misbrauch und Gewalt einsetzt gerechtfertigt. Sonst machen die Ausbeuter, Täter weiter und weiter.Wut zum abgrenzen erleben ist super, darf mich bloß nicht lähmen und kopflos machen. Mal rausschreien oder wo reinhauen ist toll.

    Antworten
  8. Hallo Dami, war 5 Wochen in einer Traumaklink. Wut… die Wut in mir ist sehr groß. Und die lähmt mich sehr oft. Mein Trauma erlebte ich in meiner Kindheit. Bis heute verfolgt es mich. Hoffe das ich eines Tages besser damit umgehen kann. Dein Video bringt es auf den Punkt.

    Antworten
  9. Vielen Dank für diesen Beitrag zur Wut. Momentan kann ich sehr schlecht mit meiner Wut umgehen.Diese Idee sie sich im Körper verteilen zu lassen hat mir sehr gefallen. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren und vielleicht muss ich es auch üben.
    Ganz lieben Dank für diese Idee
    Ulla

    Antworten
  10. Beiß dir auf die Zunge?…tritt gegen eine Hauswand? …ist das ihr ernst? Ich beiß mir die halbe Zunge ab und brechen mir die Füße wenn ich gegen Wände trete.

    Antworten
    • Hallo Hilde, wenn die Wut so groß ist, dann ist es sicher sinnvoll sich Unterstützung zu holen.
      Nur eine Frage: wäre es für dich dann sinnvoller diese Wut gegen Menschen zu richten?
      Denn nur darum geht es mir, genau dies nicht zu tun.

      Antworten
  11. ich finde diese übung toll.
    Merke aber , dass sich Angst und Wut abwechseln.
    Ich bin auch so wütend, dass die Angst sich nicht auflöst und ich weiter zittern muss und mir die Amgst wichtige Lebenseneegie raubt. Bzw. habe ich auch das Gefühl dass die Wut gar nicht aufhört. Ich richte sie nicht nach außen.
    es ist mehr dass es mich alle kraft kostet. ich erst wieder runterkomme, wenn ich schlafe.
    Ich habe immer das Gefühl, wenn ich nur diesen Zustand mit der eingefrorenen Energie irgendwie auflösen könnte, dann könnte ich ein ziemlich gutes Leben führen im gegensatz zu wie es jetzt ist.
    Ich mache eine klassische Psychotherapie. Aber da bleibt der Körper außen vor.

    Antworten
  12. Liebe Dami

    Vielen Dank für deinen Beitrag zur Wut.
    Ich habe lange Zeit alles runtergeschluckt und Wut nicht gespürt. Seit gut einem Jahr ist die Wut da. Bei mir richtet sie sich gegen mich und daher fange ich an mich zu schlagen, kneifen etc. Leider merke ich es zu spät, wenn ich in dieser enormen Wut bin. Wenn ich in der Wut bin, dann erkenne ich mich selber nicht mehr:-( ich schreie wie ein kleines Kind und wenn ich da nicht rauskomme, dann fängt es mit dem gegen mich richten an. Ich habe dann das Gefühl, dass das nicht ich bin.
    In der Psychotherapie ist es für mich schwierig, dies es für mich schwierig, dies so zu erzählen, wie es in Wirklichkeit ist, da es für mich sehr unangenehm ist.
    Das mit dem nur in Gedanken zu schreien, auf dem Boden zu stampfen etc stelle ich mir sehr schwierig vor. Hoffe jedoch, dass dies beim nächsten Mal möglich ist

    Antworten
    • Liebe Sonja,
      sei geduldig mit dir! Diesen Umgang zu verändern geht nur in kleinen Schritten und
      du brauchst immer mehr eine Pause zwischen Reiz und Reaktion. Das geht über eine bessere Selbstregulation.
      Ich wünsche dir alles Gute!
      Herzliche Grüße
      Dami

      Antworten
  13. Danke für die Hilfe!

    Hab’s gleich mit duckduckgo (Browser) und wut wut wut in der Suchanfrage hier her geschafft und dann erstmal gleich diese tolle Seite als Bookmark gespeichert.
    Da ist immer noch ein Haufen Müll, Murks, Schrott als Bookmark gesetzt. Ich werde da (und woanders) wohl demnächst mal ernsthaft ausmisten..

    Antworten
  14. Liebe Dami,

    ich spüre seit kurzem meine Wut sehr deutlich, den ganzen Tag schnell Duseligkeit. Meine große Schwierigkeit liegt im Trigger meines Kindes, die schnell in Rage ist. Ich weiß dann nicht was ich tun soll, da ich schon super fest und verspannt bin. Ich habe immer schnell laut geschrien, aber das möchte ich nicht mehr. Ich will mich und mein Kind befreien, ich mach da nicht mehr mit. Was mach ich nur in diesen täglichen Situationen, um wieder in die Kraft zu kommen. Ich fühle mich sehr erschöpft und muss oft Pausen für mich machen.

    Liebe Grüße

    Antworten
  15. Liebe Dami,

    was mache ich, wenn ich den ganzen Tag Anspannung und Wut spüre, so sehr, dass ich oft Pausen brauche und schnell erschöpft bin. Auch mein Kind ist ein großer Trigger und ich habe früher ohne es viel geschrien, aber jetzt kann ich auch noch nicht ruhig sein, ohne das sich alles anspannt und es brodelt. Mein Therapeut sagt viel Schönes mit den Händen tun, aber ich merke, dass mich das manchmal auch wütend macht, dass ich gerne ausrasten würde, aber auch sehr sehr vorsichtig mittlerweile bin. Mir versuche nicht mehr in den Haaren zu drehen und zu ziehen etc.
    Wie oft ist es denn gut in diese Vorstellungen von etwas Zerstören reinzugehen ohne das das NS damit überfordert wird? Ich hatte mal Yoga gemacht und danach ist soviel Unruhe und Kribbeligkeit in mir gewesen,dass ich erstmal laufen musste.

    Danke für den tollen Beitrag!!!

    Antworten
    • Liebe Ulina, ich denke, mit so viel Spannung ist es gut mehr Selbstregulation zu lernen und dich auch therapeutisch begleiten zu lassen, um diese Energie langsam aus dem Körper zu bekommen. Oftmals ist diese hohe Spannung der Rest von Schocktrauma, der für den Körper nicht zu verarbeiten ist.
      Herzliche Grüße, Dami

      Antworten
  16. Hallo liebe Dami,
    Dein Video trifft es sehr gut, danke dafür. Ich habe schon viele Stunden Therapie hinter mir und denke, dass ich unter einem Entwicklungstrauma leide. Ich dürfte im Laufstall damals solange schreien, bis ich heiser war. Kürzlich wurde sogar überliefert, dass einfach die Tür zugemacht wurde. Allein traue ich mich da nicht ran bzw habe Angst um die Mitmenschen um mich rum. Könnt Ihr da helfen oder könnt Ihr mir nettetweise irgendwas empfehlen? Lieben Gruß Robert

    Antworten
    • Lieber Robert, vielleicht kann dich eine gute Freundin einfach an der Hand halten und du erzählst, wie es dir geht, wenn du das von deinen Eltern hörst. Und achte auf deinen Körper. Ansonsten kann dich ein guter Therapeut sicher dabei unterstützen. Sonst kann ich da aus der Ferne nicht viel empfehlen. Herzliche Grüße, Dami

      Antworten
  17. Ich habe mir das mit dem Kindsein und mit den Fäusten auf den Boden klopfen mehrmals vorgestellt, wie ich dabei wütend bin und so, war interessant die Erfahrung, hat mir geholfen, es war einfach schön. Danke! Alles Gute!

    Antworten
  18. Hallo Dami
    Bei mir ist es Rage glaub ich was hochkommt wie eine riesenkugel aus Stahl
    Dann extreme Angst und dann ein extremes Schuldgefühl das mich zwingt irgendwas zu beichten nur weiß ich nicht was
    Suche dann akribisch nach etwas
    Vielleicht hab ich das getan oder vielleicht dieses da komm ich dann nicht mehr heraus

    Antworten
    • Hallo Alexandra,
      ich vermute mal, das ist dein Weg um dieses Gefühl zu regulieren.
      Und du wirst das immer wieder machen, solange es keine Alternative für dich gibt.
      Das ist, wie gesagt nur ein Vermutung. Aber vielleicht ist das Thema Selbstregulation
      unter diesem Aspekt interessant für dich.
      Herzliche Grüße
      Dami

      Antworten
  19. Hallo Dami,

    vielen Dank für deinen Beitrag. Ich trage wohl Rage in mir die retraumatisiert wurde in Therapie. Jetzt spüre ich noch dazu viel Anspannung und Angstgefühle. Wenn ich mal unter Menschen bin und weiter werde, dann kommt hinterher der Knall. Die Energie bläst durch meinen Körper und ich kriege Herzklopfen. Wieso ist das so? War mein Körper dann zu schnell entspannt und es fehlt dieses ausdrücken von Wut? Wie kann ich anders damit umgehen, ich kann doch nicht nur eng zu Hause sitzen oder alleine sein.

    Antworten
    • Liebe Ulrike, sorr für die späte Antwort. Anscheinend fehlt dir noch Selbstregulation, damit du die Emotionen in dir besser halten und gut regulieren kannst. Aber ohne dich zu kennen, kann ich dir da leider nicht wirklich etwas zu sagen. Herzliche Grüße, Dami

      Antworten
  20. Das ist sehr Hilfreich. Ich scheine gelernt zu haben diese Wut gegen mich zu richten, ich habe eine richtige Selbstzerstörungs – Wut (bis zum Vernichtungs Wunsch) , dieses Gefühl konnte ich lange nicht richtig einordnen. Nun versuche ich zu lernen wie ich anders mit dem Gefühl umgehen kann… Die Übung die du nennst hilft mir schon weiter. Danke, durch dich verstehe ich vieles was mir sonst nie jemand gesagt hat. Die sogenannten Fachleute mit denen ich die letzten Jahre zu tun hatte scheinen keine Ahnung von irgendwas zu haben… Ich arbeite auch mit meinen Persönlichkeitsanteilen, das hat mir ebenfalls schon viel geholfen.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.