Manchmal scheint es, als würden unsere Gedanken die Regie über unser Leben übernehmen. Wie unsichtbare Fesseln binden uns negative Glaubenssätze und halten uns davon ab, unser volles Potenzial zu entfalten. Diese inneren Überzeugungen hindern uns daran, unsere Träume zu verwirklichen, unsere Beziehungen zu stärken und das Glück zu finden, das wir verdienen.
In folgenden Blogbeitrag möchte ich deinen Blick auf die Macht innerer Überzeugungen lenken und dir Wege aufzeigen, um negative Glaubensätze aufzulösen.
Alte Glaubenssätze auflösen: Glaubenssätze sind Überzeugungen, die man für wahr hält!
Wie kann man etwas verändern, das einem gar nicht auffällt, weil man es für wahr hält?
Das ist genau das Problem mit unseren Überzeugungen und Glaubenssätzen.
Warum hältst du das, was du über dich denkst, für wahr? Hast du darüber schon einmal nachgedacht?
Wieso denken wir so viele Dinge – und glauben sie auch noch – die unser Leben einengen, anstrengend machen und dafür sorgen, dass wir uns schlecht fühlen?
Unsere Glaubenssätze prägen unser Bild von uns selbst, aber auch unseren Blick auf die Welt und unsere Mitmenschen. Möchten wir also negative Glaubenssätze auflösen, muss uns bewusst sein: Jeder Aspekt unseres Lebens — ob positiv oder negativ — ist davon geprägt, welche innere Meinung/Überzeugung wir dazu haben.
Glaubenssätze verändern: Wir müssen uns von negativen Gedanken lösen
Auf Grund unserer inneren Überzeugungen interpretieren wir die Welt um uns herum:
- Wir glauben, dass wir dies oder das nicht können und niemals erreichen werden.
- Wir halten das Leben für gefährlich und Menschen grundsätzlich für nicht vertrauenswürdig.
- Wir halten uns für hässlich, dumm, ungeschickt oder nicht gut genug – um nur einige Attribute zu nennen, die wir für uns selbst bereithalten.
- Wir denken in Absolutismen und oftmals fällt es uns nicht einmal auf, weil wir so sicher sind, dass es wahr ist.
Das Verrückte hinsichtlich des Auflösens negativer Glaubenssätze ist, dass wir selbst dann, wenn wir etwas Anderes erfahren oder hören, diese inneren Überzeugungen – die Dinge, die wir für wahr halten – nicht aufgeben. Der Mensch hält an seinen inneren Überzeugungen fest — ganz egal, ob diese wahr oder unwahr, positiv oder negativ sind.
Warum können wir uns nicht von falschen Glaubenssätzen lösen?
Wann hast du das letzte Mal mit jemandem diskutiert und du oder die andere Person hat danach gesagt: „Mensch! Danke für das tolle Gespräch, ich habe meine Meinung jetzt geändert“?
Könntest du dir vorstellen, dass jemand (oder du selbst) auf ein Kompliment sagt: „Vielen Dank, ich dachte immer, ich sei hässlich, aber gut, dass ich nun durch dich weiß, dass das gar nicht stimmt!“
Wenn du mehr über Glaubenssätze und Überzeugungen hören möchtest, dann schau hier das Video „Glaubenssätze – warum du so schlecht über dich denkst“:
Wie wir Glaubenssätze verändern können
Innere Überzeugungen und negative Glaubenssätze zu verändern oder aufzulösen ist alles, aber nicht leicht. Es gibt viele Ideen dazu und ich halte wenige davon für sinnvoll.
Wenn sich jemand für hässlich und unattraktiv hält, dann hilft es nicht viel, wenn sie sich 10-mal am Tag sagt: „Ich bin schön und liebenswert“.
In den meisten Fällen werden solche sogenannten Affirmationen eher zu einer weiteren Abspaltung der darunter liegenden Verletzungen führen als zu einem wirklichen Gefühl von Schönheit.
In dem Video „Glaubenssätze – wie du sie verändern kannst“ erkläre ich, welchen Weg ich sinnvoll finde, um sich und die eigenen Glaubenssätze zu verändern:
Übrigens: Auf meiner Internetseite findest du neben dem Thema “negative Glaubenssätze auflösen” auch weitere hilfreiche Informationen zur Traumatherapie und zu Trauma-Symptomen.
Warum Affirmationen der falsche Ansatz sind, um uns von negativen Glaubenssätzen zu lösen
Affirmationen werden in vielen Selbsthilfebüchern und Coachings als effektive Methode zur Überwindung negativer Glaubenssätze gepriesen. Sie helfen angeblich dabei, positive Überzeugungen zu verankern und negative Gedankenmuster zu durchbrechen. Doch trotz ihrer Beliebtheit und scheinbaren Einfachheit sind Affirmationen selten ein nachhaltiger Ansatz, der Menschen langfristig von negativen Glaubenssätzen befreit.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Affirmationen die Abspaltung der inneren Verletzungen zusätzlich befördern und nicht der richtige Weg sind, um negative Glaubenssätze aufzulösen. Deutlich konstruktiver ist es, selbstreflektiert auf Spurensuche zu gehen, woher denn die negativen Überzeugungen kommen und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen. Dies hat oft wenig mit Logik zu tun. Fühle dich stattdessen ein, in das Kind, dass du mal warst, denn meist liegen die Ursachen für unsere inneren Überzeugungen – positive wie negative – in der Kindheit.
Das Runterbeten positiver Sätze bringt keine wahrhaftige Veränderung
- Oberflächliche Veränderung versus tiefgreifende Transformation: Affirmationen sind oft oberflächliche Aussagen, die wiederholt werden, um das Unterbewusstsein zu beeinflussen. Wenn du aber beispielsweise tief im Inneren glaubst, dass du hässlich bist, kann das wiederholte Aufsagen des Satzes von „Ich bin wunderschön“ zwar vorübergehend positive Gefühle erzeugen. Es kann aber nicht den negativen Glaubenssatz auflösen und ändert nichts an der zugrunde liegenden Überzeugung. Für eine nachhaltige Veränderung ist es jedoch wichtig, die tiefen Wurzeln der negativen Glaubenssätze zu identifizieren und zu bearbeiten.
- Widerstand des Unterbewusstseins: Unser Unterbewusstsein kann oft widerstandsfähig gegenüber Affirmationen sein, insbesondere wenn sie im Widerspruch zu unseren tief verwurzelten Überzeugungen stehen. Wenn du beispielsweise glaubst, dass du nicht liebenswert bist, identifiziert dein Unterbewusstsein den Satz „Ich bin ein liebenswerter Mensch“ als „Fehler“. Die Affirmation wird folglich nicht akzeptiert. Durch solche Widersprüche können innere Konflikt ausgelöst und sogar eine Verstärkung der negativen Gefühle herbeigeführt werden.
- Fehlende emotionale Verankerung: Um negative Glaubenssätze aufzulösen, müssen damit verknüpfte emotionale Erfahrungen adressiert werden. Durch Affirmationen allein schaffen wir es aber nicht, diese tief verwurzelten Emotionen anzusprechen und zu transformieren. Wenn du beispielsweise einen starken Selbstzweifel in dir hegst, der auf vergangenen Misserfolgen beruht, reicht es nicht aus, einfach zu sagen: „Ich bin erfolgreich.“ Es erfordert eine tiefere Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden emotionalen Wunden und neue, positive Erfahrungen, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken.
- Unser innerer Kritiker ist eine starke Stimme, die uns daran hindert, positive Veränderungen zu akzeptieren. Wenn wir Affirmationen runterbeten, tut der innere Kritiker diese schnell als unrealistisch oder unwahr ab. Auf diese Weise können negative Glaubenssätze nicht aufgelöst werden. Dies kann sogar zu einem verstärkten Gefühl des Scheiterns führen, wenn wir die gewünschten Veränderungen nicht sofort erreichen.
Ein ganzheitlicher Ansatz ist die beste Strategie, um negative Gedankenmuster aufzulösen
Anstatt uns ausschließlich auf Affirmationen zu verlassen, ist es hilfreicher, einen ganzheitlicheren Ansatz zu wählen, der die tiefen emotionalen Wurzeln unserer negativen Glaubenssätze berücksichtigt. Denn nur wenn wir uns ganzheitlich mit unseren negativen Glaubenssätzen auseinandersetzen, können wir den Weg für ein Leben frei von den Fesseln der Vergangenheit ebnen.
Mein Tipp für dich, um negative Glaubenssätze aufzulösen: Versuche, das Feedback der Umwelt und anderer Menschen bewusst wahrzunehmen und positive Rückmeldungen anzunehmen. Lass die positiven Rückmeldungen für dich arbeiten, um alte negative Glaubensätze aufzulösen. Sei dir bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Überfordere dich nicht, gib dir die Zeit, die du brauchst und habe Mitgefühl mit dir.
Versuche zu verstehen, warum du so viele negative Überzeugungen in dir hast und woher diese kommen. Mach dir bewusst: Das Leben ist einfacher und lebenswerter, wenn wir innere Überzeugungen haben, die sich gut anfühlen und dem Leben und der Liebe dienlich sind. Du hast es verdient, glücklich zu sein!