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Angst
Die Angst stellt ein Grundgefühl bei Lebewesen dar, das sich in bedrohlichen Situationen äußert. Sie kommt dem Begriff der Furcht nahe, allerdings unterscheiden sich die beiden darin, dass die Furcht erst eintritt, wenn wir einer Gefahr direkt gegenüberstehen. Die Angst hingegen ist ein Gefühl der Besorgnis, deren Gründe schwerer identifizierbar sind. Aus diesem Grund wissen sich betroffene Personen im ersten Moment oft nicht zu helfen. Meist wird die Angst von körperlichen Erscheinungen, wie Beschleunigung des Pulses, Atemproblemen, Schweißausbrüchen und Zittern begleitet. Werden Personen auch in alltäglichen Situationen ängstlich oder fürchten sich vor gewöhnlichen Gegenständen, bezeichnet man das als Angststörung.
Depression
Die Depression beschreibt einen lang anhaltenden Zustand der Niedergeschlagenheit. Betroffene Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich für keinerlei Dinge interessieren und an nichts mehr Freude finden. Außerdem kommen Gefühle wie Hoffnungslosigkeit und ein geringes Selbstwertgefühl auf, betroffene Personen können sich nicht mehr konzentrieren oder Entscheidungen treffen. Oft werden diese psychischen Probleme von körperlichen begleitet – Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder -zunahme und Schlafstörungen sind keine Seltenheit. Je nach Schweregrad der Depression werden verschiedene Typen unterschieden, nach denen auch verschiedene Behandlungsmethoden festgelegt werden. Meist wird dabei auf Antidepressiva in Verbindung mit einer Psychotherapie vertraut.

Depressionen werden mittlerweile als die am meisten verbreitete psychische Krankheit gesehen, wobei die Ursachen verschiedenster Natur sein können.

Dissoziation
Unter Dissoziation versteht die Unfähigkeit des Bewusstseins, Informationen von innen und außen miteinander in Einklang zu bringen. Gefühle und Gedanken können z.B. nicht mehr miteinander assoziiert werden. Das kann sowohl Bewusstsein als auch Wahrnehmung und weiterführend die Identität negativ beeinflussen. Um dies genauer zu erklären, ist es wichtig zu verstehen, dass der Mensch unzählig viele Sinneseindrücke erlebt. Bei einem Spaziergang im Wald beispielsweise merkt man sich Temperatur, Geruch und wie man sich dabei fühlt. Diese Erinnerungen bilden eine Einheit, die im Weiterem verarbeitet und abgespeichert wird. Damit diese Inhalte verbunden werden können, sind viele mentale Prozesse notwendig. Bei der Dissoziation funktioniert diese Verbindung nicht und kann schwere Konsequenzen für den betroffenen Menschen haben. Oft treten diese bei Menschen mit Traumata auf.
Flashback
Flashbacks bezeichnen psychologische Phänomene, die durch Schlüsselreize hervorgerufen werden. Diese Schlüsselreize können Bilder, Gegenstände, Gerüche, Orte o.a. sein, die die betroffene Person an ein Ereignis in der Vergangenheit erinnern. Dabei wird genau dieses wieder durchlebt und auch die damals aufgetretenen Emotionen treten mit einher. Flashbacks können vollkommen unwillkürlich auftreten und werden meist von traumatisierten Personen erlebt. Dabei verlieren jene meist die Kontrolle und können das Erlebte nicht als Erinnerung identifizieren. Sie haben das Gefühl, das alles im Hier und Jetzt stattfindet.
Frühkindliche Vernachlässigung
Unter frühkindlicher Vernachlässigung versteht man den Mangel an Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe von Eltern gegenüber ihren Kindern. Das kann zu starken Belastungen und Schwierigkeiten in der weiteren Entwicklung führen. Oft werden Kinder in verschiedensten Weisen verhaltensauffällig und haben Probleme Beziehungen aufzubauen. Medizinisch gesehen besteht das Problem darin, dass die Gehirne von Kindern im Bereich der Verarbeitung noch nicht stabil vernetzt sind. Erst durch das Erlangen von Erfahrungen werden diese stabil. Aufgrund dessen haben traumatische Erfahrungen einen viel stärkeren Einfluss auf die Funktionen des Gehirns. Das kann sich negativ auf die physische und psychische Entwicklung auswirken.
Gewalt
Unter Gewalt versteht man Handlungen unter Ausübung von Macht, durch die andere Lebewesen wie Menschen und Tiere oder Gegenstände geschädigt werden. Man kann physische von psychischer Gewalt unterscheiden. Während erster Begriff körperliche Handlungen bezeichnet, kann als typisches Beispiel für die Ausübung von psychischer Gewalt die Drohung gesehen werden.

Oft wird in Konfliktsituationen zuerst lediglich psychische Gewalt angewendet, und nur wenn damit das Ziel nicht erreicht werden konnte, kommt es zu körperlichen Aktionen. In jedem Fall haben jedoch beide schwerwiegende Folgen im seelischen Bereich des Opfers.

Intrusion
Die Intrusion bezeichnet das Erinnern und weiter das Wiedererleben von traumatischen Ereignissen. Sie wird als Symptom der PTBS gesehen und kann in Form von Bildern, Flashbacks und Albträumen auftreten. Hat die betroffene Person meist versucht die traumatischen Erlebnisse zu vergessen, werden diese fast immer durch einen Schlüsselreiz oder auch „trigger“ ausgelöst. Dann kommen viele Erinnerungen und Gefühle hoch und Personen haben das Gefühl alles nochmals durchleben zu müssen. Die Kontrolle über die eigenen Gedanken und Erinnerungen wird verloren. Während gesunde Menschen sich auch gelegentlich länger mit für sie schwierigen Erlebnissen beschäftigen, schaffen es betroffene Personen nicht mehr diese Gedanken abzustellen. Das führt zu erheblichen Einschränkungen im alltäglichen Leben.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Reaktion auf einen als sehr negativen erlebten Vorfall in der Vergangenheit. Dabei kann es sich um einen einzigen Vorfall, aber auch traumatisierende Zeiträume wie eine Kindheit oder häusliche Gewalt in der Ehe handeln, aber auch Flucht und Krieg haben meist Langzeitfolgen für die Betroffenen.. In all diesen Erlebnissen fühlten sich die Betroffenen ängstlich und hilflos, was zu verschiedensten Symptomen in der Zukunft führen kann. Eine typische Konsequenz ist die Intrusion.
Selbsthilfe
Unter Selbsthilfe versteht man die auf Eigeninitiative selbst organisierte Organisation von Hilfe, wobei diese meist in Gruppen erfolgt. Dabei handelt es sich dann um einen Zusammenschluss mehrerer Personen mit gleichartigen Problemen wie psychische oder physische Krankheiten. Unter mehreren betroffenen Personen lassen sich die Probleme oft besser anhand von Alltagsbeispielen lösen als in der typischen Arzt-Patient-Situation. Es finden regelmäßige Treffen statt, bei denen über Probleme gesprochen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Im Mittelpunkt stehen die gegenseitige Unterstützung und das Gemeinschaftsgefühl, Ziel ist die gemeinsame Bewältigung der Probleme. Gruppen existieren beispielsweise für Alkoholiker, Krebskranke, Traumatisierte, usw.
Stress
Stress bezeichnet physische sowie psychische Reaktionen von Lebewesen, die durch bestimmte äußere Reize hervorgerufen werden. Der Körper schaltet dann automatisch auf Alarmbereitschaft, was innerhalb kürzester Zeit aktivierend auf den Menschen wirken und ihn zum Handeln bringen soll. Solange dieser Zeitraum des Stresses also relativ kurz bleibt, hat er eine notwendige und aktivierende Wirkung, sobald er sich allerdings auf einen längeren Zeitraum erstreckt, wird er zu schädlichen Konsequenzen führen. Stress kann durch verschiedenste Indikatoren ausgelöst werden: Lärm, Krankheit, Überforderung, Probleme in der Beziehung usw. Stresssituationen können in 3 Phasen eingeteilt werden: die Alarmreaktionsphase, die Widerstandsphase und die Erschöpfungsphase. Während in der ersten Phase vermehrt Hormone ausgeschüttet werden, versucht der Körper in der zweiten Phase sich der Situation anzupassen, wobei oft das Immunsystem geschwächt wird. Bei chronischem Stress können infolgedessen in der letzten Phase chronische Erkrankungen wie Magengeschwüre entstehen.
Verdrängung
Die Verdrängung beschreibt einen psychologischen Abwehrmechanismus, durch den bedrohliche oder störende Vorstellungen, Gedanken und Emotionen von der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen werden. Es kann sich dabei um bewusst gewesene Vorstellungen halten, oder nur Ansätze von Strebungen, die gar nicht erst ins Bewusstsein vordringen. Meist handelt es sich dabei um Konflikte zwischen den wahren Wünschen einer Person und den Regeln, die von der Gesellschaft aufgestellt werden. Diese Konflikte und Entscheidungen werden vermieden, das Problem bleibt ungelöst. Auch wenn dieses nicht mehr bewusst beschäftigt, bleibt es im Unterbewusstsein bestehen und stellt eine psychologische Belastung dar. Oft kommt der Konflikt dann in Träumen, Neurosen oder psychosomatischen Krankheiten zum Ausdruck.

Dissoziation und PTBS: Das sind die Unterschiede zwischen den beiden Begriffen

In der Traumabehandlung werden häufig zwei Fachbegriffe genannt: Dissoziation und PTBS. Beide beschreiben ganz unterschiedliche Zustände, von denen die Klienten betroffen sein können und die eine professionelle Hilfe erforderlich machen. Der Begriff Dissoziation bezieht sich auf das Bewusstsein des Menschen. Er wird immer dann verwendet, wenn es dem menschlichen Bewusstsein nicht gelingt, Eindrücke von außen mit dem inneren Empfinden in Einklang zu bringen. Dadurch können Gefühle, aber auch verschiedenste Gedanken häufig nur schwer eingeordnet und verarbeitet werden.

Welche Folgen hat Dissoziation?

Auf den menschlichen Körper kann Dissoziation erhebliche Folgen haben. So sorgt sie dafür, dass die individuelle Wahrnehmung negativ beeinträchtigt wird. Das hinterlässt wiederum negative Spuren an der Wahrnehmung der eigenen Identität. Die gestörte Wahrnehmung erschwert es zusätzlich, die unterschiedlichen Eindrücke, die ein Mensch in verschiedenen Situationen wahrnimmt, zu verarbeiten. Um die unterschiedlichsten Sinneswahrnehmungen zu verknüpfen, werden im menschlichen Körper unzählige mentale Prozesse beansprucht.

PTBS: Die posttraumatische Belastungsstörung und ihre Hintergründe

Die Abkürzung PTBS steht für posttraumatische Belastungsstörung. Bei ihr handelt es sich immer um eine psychische Reaktion. Hervorgerufen wird diese durch einen negativen Vorfall, der sich in der Vergangenheit ereignet hat. Solche Ereignisse können unterschiedlichster Art sein. Gemeinsam haben sie jedoch, dass sie in der Regel Langzeitfolgen haben, die sich in Form eines Traumas zeigen. Durch die PTBS macht sich ein Gefühl von Angst breit. Viele Betroffene fühlen sich hier sogar hilflos und sind dadurch auch Jahre später durch die Erlebnisse in Ihrer Wahrnehmung beeinträchtigt. Sowohl bei der Dissoziation als auch bei der PTBS ist professionelle Hilfe meist wichtig, um dauerhafte Beeinträchtigungen zu vermeiden.

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