Menschen mit einem Traumahintergrund haben oft Schwierigkeiten, ihr Leiden und das, was sie erlebt haben zu kommunizieren. Sie fühlen sich nicht gehört oder verstanden.
Sie erleben immer wieder, dass Menschen sich zurückziehen, wenn sie etwas über sich erzählen. Oder sie haben das Gefühl, sie können sich nicht verständlich machen.

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Gerade Menschen, die von Entwicklungstrauma betroffen sind oder aus schwierigen familiären Beziehungen kommen, wissen oft nicht, was Vertrauen in einer Beziehung bedeutet und wie man das im Kontakt herstellen kann.
Das ist eine Fähigkeit, die wir auch im späteren Leben noch erlernen können.
Wie kann ich so kommunizieren, dass andere Menschen mich hören und verstehen?
In jedem Kontakt gibt es unterschiedliche Ebenen der Beziehung.
Um in Gesprächen zu erreichen, dass du dich verstanden fühlst, solltest du wissen, auf welcher Stufe der Beziehung du gerade mit deinem Gegenüber stehst.
Die Frage ist also: „Wann machst du was?“
Ihr lernt euch – sozusagen in Schichten -kennen:
- ihr macht Smalltalk und findet euch sympathisch,
- du wagst einen Vorstoß und erzählst etwas über dich, was dich verletzlich macht,
- du zeigst dich und wartest ab, ob die andere Person auch etwas über sich erzählt,
- sollte sie das nicht tun, dann kannst du einen zweiten Versuch machen – sollte dieser scheitern, dann ist das die Beziehungsebene mit dieser Person,
- ansonsten kannst du mit der Zeit immer tiefer gehen, dich immer verletzlicher zeigen,
- so lernt ihr euch besser kennen und dann kannst du auch Dinge erzählen, die sensibler sind
Darf ich dir etwas von mir erzählen?
Ein anderer wichtiger Aspekt ist, die andere Person zu fragen, ob so ein Gespräch für sie gerade passend ist.
Es kann sein, dass der Zeitpunkt nicht stimmig ist.
Manche Menschen verstehen ein Problem nicht, weil sie es nicht kennen.
Oder sie möchten nichts damit zu tun haben, vielleicht, um mit ihrem eigenen Schmerz nicht in Berührung zu kommen.
Du kannst niemanden zwingen, dir zuzuhören.
Du kannst das tun, was für dich möglich ist, um zu erreichen, dass man dich versteht.
Und manchmal musst du einsehen, dass es nicht funktioniert.
Harmonie in der Unterhaltung
Ein häufig unerkanntes Problem in der Kommunikation ist die fehlende Kongruenz.
Das heißt, was du erzählst sollte zu deiner gesamten Haltung und deiner Körpersprache passen.
Stimmt das nicht überein, dann konzentriert sich dein Gegenüber entweder auf deine Körpersprache oder deine Worte. Je nachdem, wie derjenige gestrickt ist.
So eine Kommunikation verwirrt die andere Person. Sie reagiert entsprechend, weil sie die gegensätzlichen Informationen nicht unter einen Hut bekommt.
Das kann dazu führen, dass du dich nicht verstanden fühlst.
Das sollte in einem guten Gespräch zusammengebracht werden und übereinstimmen:
- Körpersprache
- Haltung
- Gesichtsausdruck
- Satzbetonung
- Inhalt
Inkongruenzen entstehen, wenn ich gelernt habe, mich abzuspalten, weil mir sowieso niemand zugehört hat.
Wie kannst du Kongruenz in der Kommunikation erreichen?
Um eine Übereinstimmung zwischen deinen Worten und deiner Körpersprache zu erreichen, schaue zuerst, wie es bei dir gerade wirklich ist.
Frage eine Person, der du vertraust, wie du auf sie wirkst, wenn du etwas von dir erzählst. Dabei könnt ihr variieren und schauen, ob du dich bei unterschiedlichen Themen anders im Gespräch verhältst.
Wenn du dich traust, dann kannst du dich bei Gesprächen filmen lassen oder dich selbst filmen.
Frage nach!
Wenn dich die Reaktion der anderen Person irritiert, dann frage sie, was sie gehört hat und wie sie es versteht.
So kannst du mit der Zeit erkennen, an welchen Stellen du bestimmte Anteile von dir abspaltest und lernen, sie nach und nach wieder dazu zunehmen.
Was kann ich machen, damit du mich besser hörst?
In deiner Kommunikation mit anderen Menschen solltest du also diese zwei besprochenen Aspekte beachten:
- Schaue, auf welcher Beziehungsebene du dich gerade mit der anderen Person befindest!
- Lerne, wie du in Gesprächen alle Kommunikationsebenen in Kongruenz bringst!
Kommunikation ist zu 99 Prozent guter Wille.
Wir können alles missverstehen, was wir wollen! Das passiert oft, wenn es zwischen uns Schwierigkeiten gibt. Dann verstehen wir alles falsch.
Wenn wir dagegen gut mit jemandem sind, dann sind wir eher bereit, alles positiv zu sehen, was wir hören. Das führt zu einer gelungenen Kommunikation.
Es gibt leider keine Garantie gehört zu werden, wenn wir von unserem Leid erzählen
Trotz deiner Bemühungen kann es sein, dass du dich von der anderen Person nicht verstanden fühlst.
Dann kannst du schauen, worum es dir geht, was für dich wichtig ist. Und wie kannst du bekommen, was für dich von Bedeutung ist.
Du kannst deine Kommunikation verbessern.
Bleib dran und traue dich, auch mal andere Dinge auszuprobieren!
Traue dich, dein Gegenüber zu fragen: „Was hast du eigentlich gehört?“.
So kannst du dich ausprobieren und das kann zu sehr spannenden Ergebnissen führen.
Hier kannst du zu diesem Thema weiterlesen:
Warum du dich oft so verloren und einsam fühlst
An dieser Stelle möchte ich dir noch folgende meiner Blogartikel empfehlen:
- Was ist psychische Gesundheit?
- Der innere Beobachter: das Beobachter-Ich