Trauma und Kreativität

Traumatische Erlebnisse hinterlassen vielfältige Spuren in uns.
Sie können aber auch zu mehr Verständnis für sich selbst und dem Leben als Ganzem führen.
In diesen Fällen spricht man von traumatischem Wachstum.

Der Zugang zur eigenen Kreativität ist ein Teil davon.

Diesen Weg hat auch „Eisblume“ für sich gewählt.

Ich freue mich, dass ich hier etwas von ihr veröffentlichen darf:

Erlösung

Ich leg es in Dich,
Deine Hände,
mein Ich;
geb mich her,
geb mich hin,
geb mich weg,
nur an Dich;
nur von Dir
häng ich ab,
hängt es ab,
bin ich’s wert,
oder nichts.
Mach es weg,
das was
sticht &
brennt,
was ätzt &
gähnt,
die Leere,
das Grauen;
nimm es weg,
nimm Dich weg,
nimm mich weg,
von mir.
Sei Du ich,
in meiner Hand,
& ich Du,
stark & kalt;
& gib mir die Macht
zurück,
über Dich,
über mich,
die süße Macht
über Dich,
& hab mich lieb,
so lieb,
wie ich Dich.

Inmitten des Sturms,
des Wirbelns & Kämpfens,
des Kreischens & Heulens,
Um-sich-schlagens, umsonst:
Stille,
ein Ort,
an dem die Hände ruhen dürfen,
& die Schultern sich senken;
die Brust schwer wird,
im Auge des Unabwendbaren,
& leicht wird zugleich,
vor Schmerz & Zärtlichkeit,
vor Liebe, die schneidet,
Liebe, die stirbt,
Liebe, die bleibt,
inmitten des Kampfes,
des Lebens,
in mir.
Es gibt nichts zu tun,
es ist, wie es ist,
schrecklich & friedlich,
es ist gut, wie es ist.

Neben ihren eigenen Gedichten und Zeichnungen lädt „Eisblume“ unter Nachtschattengedichte auf Facebook und Instagram auch andere dazu ein ihre Gedichte zu veröffentlichen und sich darüber auszutauschen. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde!

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