Was dich erwartet:
Die eigene Geburt verstehen und integrieren
Unsere eigene Geburt liegt weit zurück – und wirkt dennoch oft stärker in uns, als wir denken. Sie hinterlässt Spuren in unserem Körper, in unserem Nervensystem, unserem Bindungsverhalten und unserem Gefühl von Sicherheit. In einem geschützten Rahmen wirst du deiner eigenen Geburtsgeschichte begegnen, sowohl auf kognitiver als auch auf körperlich-emotionaler Ebene. Du brauchst dazu nicht unbedingt Details über deine Geburt zu wissen.
Es geht nicht um dramatische Re-Inszenierungen, sondern um ein feinfühliges Erspüren, wie deine Ankunft in der Welt dich geprägt hat – und was du daraus für deinen eigenen Weg als mögliche zukünftige Mutter mitnehmen möchtest.
Bindungsmuster erkennen und wandeln
Unsere ersten Bindungserfahrungen sind wie ein inneres Skript, das unsere späteren Beziehungen – auch die zu einem eigenen Kind – stark beeinflusst. In diesem Seminar wirst du Gelegenheit haben, deine Bindungsmuster zu erforschen und in Beziehungserfahrungen vor Ort neue innere Modelle zu entwickeln. Du wirst mehr verstehen, warum Nähe manchmal beängstigend wirkt, warum Rückzug nötig erscheint oder Kontrolle zur Gewohnheit wurde – und wie du in Kontakt bleiben kannst, ohne dich selbst zu verlieren.
Weiblichkeit und Beckenraum spüren
Unser Becken ist nicht nur anatomisch das Zentrum von Geburt und Leben, sondern auch ein Speicher für Kraft, Lust, aber auch (emotionale) Weichheit, Angst und Geschichte. Durch achtsame Bewegungs- und Spürübungen lernst du, dich wieder mit deiner Beckendynamik zu verbinden – nicht im Sinne von Leistung oder Funktion, sondern als Ausdruck deines Frau-Seins. Hier darf etwas in Bewegung kommen: weich, kraftvoll, lebendig. Und vielleicht entdeckst du dabei eine neue Beziehung zu deinem eigenen Körper.
Eigene Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen
In vielen von uns leben alte Muster, die unsere Fähigkeit überlagern, unsere eigenen Grenzen klar zu spüren oder unsere Bedürfnisse zu formulieren. In diesem Seminar wirst du lernen, deinen inneren Raum wahrzunehmen und zu schützen – nicht durch Abgrenzung im Kampf, sondern durch ein vertieftes Spüren deiner eigenen Integrität. Du erforschst, wie du im Kontakt bei dir bleiben kannst, auch wenn alte Dynamiken oder Erwartungen ins Spiel kommen. Achtsame Körperübungen helfen dir, deine Bedürfnisse nicht nur kognitiv zu verstehen, sondern im Körper zu verankern – als Ressource für zukünftige Entscheidungen.
Glaubenssätze erforschen und umwandeln
Was glaubst du über das Muttersein? Über deine eigene Fähigkeit, Fürsorge zu geben – oder anzunehmen? Viele dieser Überzeugungen sind unbewusst und entstanden in sehr frühen Momenten unseres Lebens. In diesem Seminar wirst du Raum haben, diese inneren Glaubenssätze aufzuspüren, zu hinterfragen und neue, lebensfreundlichere Sichtweisen in dir zu sähen.
Warum dieses Seminar auch schon vor der Schwangerschaft wichtig ist:
Viele Frauen beginnen sich intensiv mit ihrer inneren Welt auseinanderzusetzen, wenn sie schwanger sind oder wenn sie Mutter geworden sind. Doch in diesen Phasen ist der Druck oft hoch, das System überfordert, und die Möglichkeiten zur Selbstreflexion sind eingeschränkt. Was vorher unbearbeitet blieb, drängt sich dann umso stärker in den Vordergrund: alte Verletzungen, unverarbeitete Bindungserfahrungen, übernommene Muster aus der Herkunftsfamilie oder unbewusste Ängste, die plötzlich auf ein Kind projiziert werden.
Dieses Seminar möchte so früh wie möglich ansetzen. Es ist ein Raum für Frauen, die sich vorbereiten wollen, bevor sie Mutter werden. Genauso ist es aber auch ein Raum für Frauen, die bereits ein kleines Kind haben oder die spüren, dass sie für ein weiteres Kind ihre eigene Geschichte noch einmal anschauen möchten. Nicht im Sinne von „Funktion“ oder „Pflicht“, sondern als Einladung: Dich selbst besser kennenzulernen, zu verstehen, wo du herkommst – und zu entscheiden, was du weitergeben willst und was nicht.
Denn Mutterschaft beginnt nicht mit einem positiven Test. Sie beginnt in deiner Geschichte, in deinem Körper, in deinem Bewusstsein.
Indem du dich vor oder auch während deiner frühen Mutterschaft mit deinem Frau-Sein und deinem inneren Erbe beschäftigst, gibst du dir selbst – und deinem Kind oder einem möglichen zukünftigen Kind – die Chance auf mehr Bewusstheit, mehr Verbindung und mehr Freiheit. Du kannst eigene Muster erkennen, bevor sie dich bestimmen. Du kannst neue Wege in dir anlegen, bevor Automatismen greifen. Und du kannst beginnen, ein inneres Fundament zu bauen, auf dem neues Leben gut ruhen kann.